Von Gerd Klemenz
Dass der Musikverein Uetzing-Serkendorf auf eine gute Ausbildung der Nachwuchsmusiker sehr viel Wert legt, ist hinlänglich bekannt. Das zeigt sich schließlich auch in der Qualität der „Nussolinos“, der Bläserjugend und der Blaskapelle. Gleich zwei junge Musikerinnen haben nun die D3-Prüfung des Nordbayerischen Musikbundes absolviert.
Paula Wudy auf ihrem Waldhorn und Lea Vogt auf ihrer Querflöte haben an der Bayerischen Musikakademie in Hammelburg das Goldene Abzeichen abgelegt. Beide haben die Prüfung mit herausragenden Leistungen bestanden. Das monatelange Üben und Lernen hat sich damit gelohnt.
„Das Abzeichen D3 hat für mich eine große Bedeutung. Für mich persönlich beginnt damit auch ein neuer Lebensabschnitt, es kann auch der Startschuss für eine erfolgreiche Karriere sein“, hofft Paula Wudy. Denn das Gold-Abzeichen ist das höchste Hobbymusikerabzeichen im Nordbayerischen Musikbund und Voraussetzung für Registerführer-, Instrumentallehrer- und Dirigentenlehrgang. „Wir sind sehr stolz auf unsere erfolgreichen Jungmusiker“, beglückwünscht sie Petr Horejsi, der Dirigent der Blaskapelle Uetzing.
Paula Wudy und Lea Vogt erzählten, dass es nicht nur mit Arbeit verbunden war. „Man erlebte eine wundervolle Woche, die eine Erfahrung fürs Leben ist und die man nie vergisst.“ Insgesamt nahmen 60 Musiker und -innen an der Goldwoche teil. „Man trifft so viele tolle und liebenswürdige Leute, die alle eine ganz eigene Beziehung zu der Musik haben, von denen man noch viel lernen kann. Alle sind wundervolle Menschen und es macht einem Freude, seine wenige freie Zeit in der Woche mit ihnen zu verbringen“, fügt die junge Waldhornistin an.
Technisch und künstlerisch viel gelernt
Die harte Arbeit zahlte sich aus, die beiden lernten viel mit und an den Stücken, technisch wie auch künstlerisch, und bekamen ein Feedback für ihre Leistung. „Natürlich ist man auch aufgeregt und gestresst von dem vielen Unterricht im Theoretischen und Praktischen. Von diesem Abzeichen ist so vieles für die Zukunft als Musiker abhängig – man darf es nicht versemmeln. Man ist vor der Prüfung genauso aufgeregt wie vor dem Zulassungsvorspiel, das man bestehen muss, um weiter daran teilzunehmen. Wenn man es nicht besteht, ist alles vorbei“, schildert die 15-jährige Paula.
Die Anforderungen an die jungen Musikerinnen bei der D3-Prüfung sind indessen gewaltig. Sie müssen Tonleitern perfekt beherrschen sowie Pflichtetüden und Vortragsstücke so einstudieren, dass sie sowohl technisch als auch musikalisch vor der strengen Juroren bestehen. Dazu kommen Prüfungen im „Vom-Blatt-Spielen“ und „Transponieren“ sowie eine Theorieprüfung mit Gehörbildung. Die Musiker bereiten sich mehrere Monate mit ihren Lehrern auf die Prüfung vor. „Um für die Goldwoche zugelassen zu werden, musste man ein Zulassungsvorspiel vier Wochen vorher bewältigen“, erinnert sich Lea Vogt.
Den letzten Feinschliff holen sich die Prüflinge dann bei den Dozenten des Vorbereitungslehrgangs, der mit der Prüfung abschließt. „Ich war extrem aufgeregt. Zwei Prüferinnen saßen im Saal, und ich musste die Tonleiter und die Stücke ziehen, welche ich letztendlich vorspielen musste. Beim Ziehen der Musikstücke hatte ich wenig Glück und zog genau die, welche ich am wenigsten mochte. Ich ließ mich davon aber nicht ablenken und gab mein Bestes“, erzählt Lea Vogt.
Am Nachmittag wurden dann die Ergebnisse verkündigt. „Das beste Gefühl war, als der Dozent zu mir sagte, dass ich bestanden habe. Da fiel die ganze Last von mir ab und die Freude war riesig“, so Flötistin Lea weiter. „Trotz des Aufwandes würde ich es wieder machen und ich würde so weit gehen zu sagen, dass mich diese Zeit auch als Mensch weitergebracht hat“, fügt Paula Wudy zum Schluss an.
Anmerkung der Redaktion: Normalerweise berichtet das Obermain-Tagblatt nicht so ausführlich über abgelegte Prüfungen von Nachwuchsmusikern. Die Erzählung der beiden Mädchen steht hier exemplarisch für die vielen Musiker und Musikerinnen im Landkreis, die Ähnliches leisten oder geleistet haben.