50 Jahre Musizieren im Verein

Anlässlich unseres Jubiläumskonzerts durften wir und der NBMB, unser lang verdientes Gründungsmitglied und immer noch aktiven Musiker Josef Schramm ehren. Lieber Sam, dein Engagement und dein Kameradschaftssinn können uns allen nur Vorbild sein. Ein herzliches Dankeschön für Alles was du für den Verein getan hast und für die gemeinsam verbrachte Zeit. Auch deiner Familie ein ebenso herzliches Dankeschön für die große Unterstützung! Bleib uns bitte noch lang erhalten und vor allem Gesund und Munter.

Und nun mit herzlichem Dank an unseren Mann von der Presse, Gerd Klemenz:

Josef Schramm ist letztes aktives Gründungsmitglied der Blaskapelle

Josef Schramm ist letztes aktives Gründungsmitglied
Josef Schramm wurde für sein 50-jähriges Musizieren bei der Blaskapelle Uetzing durch den Nordbayerischen Musikbund (NBMB) ausgezeichnet. Foto: red

Seit seinem 13. Lebensjahr spielt Josef Schramm in der Uetzinger Blaskapelle. Nun wurde er durch Dieter Tussetschläger vom Nordbayerischen Musikbund (NBMB) für 50-jähriges aktives Musizieren mit einer Ehrenurkunde und einer Nadel in Gold geehrt. Diese Auszeichnung wäre eigentlich bereits beim Kreismusikfest 2020 angestanden. Aber die Corona-Pandemie hatte es genauso verhindert wie die Ehrung zum „Fest 50+1“ an Pfingsten 2021.

Als der Musikverein Uetzing-Serkendorf im Juli 1970 gegründet wurde, schloss sich „Sam“, wie ihn in die Uetzinger alle liebevoll rufen, als Jugendlicher an. Er ist somit heute das letzte aktive Gründungsmitglied beim Musikverein.„Bei der Probennachbesprechung im Kutscher ist der Sam einer der wenigen, der immer dabei ist.“Musikerkollege Georg Bauernschmitt über Josef Schramm

Das Musizieren auf der Trompete erlernte der heute 64-Jährige beim ehemaligen Militärmusiker Adolf Gröger (1897 – 1980) aus Stublang, der damals auch Dirigent beim Musikverein war. Die ersten Jahre nach seiner Hochzeit pendelte Josef Schramm zu den Musikproben von Dittersbrunn nach Uetzing, bis er schließlich sein neues Eigenheim im Land der Nüsse bezog. Auch seine Söhne Bernd (Tenorhorn und Posaune) und Frank (Tuba) spielten später ebenfalls einige Jahre bei der Blaskapelle Uetzing.

Josef Schramm ist letztes aktives Gründungsmitglied
In Marienweiher wurde der Wallfahrtsmusiker Josef Schramm auch schon vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick geehrt. Foto: red

Neben der traditionellen Blasmusik gehören auch Polka- und Walzermelodien zu den Lieblingsstücken des Jubilars. Auch heute noch besucht Josef Schramm regelmäßig die Musikproben. „Bei der Probennachbesprechung im Kutscher ist der Sam einer der wenigen, der immer dabei ist“, erzählt sein langjähriger Musikerkollege Georg Bauernschmitt.

Seit Jahrzehnten auch als Wallfahrtsmusiker aktiv

„Sam“ ist seit Jahrzehnten als Wallfahrtsmusiker bei Wallfahrten nach Gößweinstein und Marienweiher dabei sowie bei den Bittgängen der Pfarrei Uetzing ein fester Bestandteil. Als sein schönstes Erlebnis beim Musizieren dürfte für Josef Schramm die Rom-Reise 1999 in Erinnerung bleiben. Während der Papstaudienz wurde das Frankenlied gespielt. Ein Gruppenbild mit Papst Johannes Paul II. im Petersdom entstand.

Aber auch der Fernsehauftritt bei „Bayern Champions“ des Bayerischen Fernsehens im Frühjahr 2002 sowie die zwei Aufritte (2002 und 2005) auf der berühmten Steubenparade in New York bleiben dem Jubilar in schöner Erinnerung.

Geschickt im Umgang mit der Maurerkelle

Neben seinem musikalischen Talent brachte sich Josef Schramm auch bei den Mauerarbeiten rund um dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses sowie der Kulturscheune aktiv mit ein. Auch bei der „Hühnerkerwa“ am Kirchweihdienstag im August hat sich „Sam“ seit Anfang an sehr engagiert.

Vorsitzender Tino Bechmann gratulierte ihm im Namen des Musikvereins und überreichte einen Holzkrug mit Widmung.

https://www.obermain.de/lokal/bad-staffelstein/josef-schramm-ist-letztes-aktives-gruendungsmitglied;art2486,940145

Jubiläumskonzert mit Glücksgefühl!

Jubiläumskonzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf
Beim Jubiläumskonzert konnte man den Uetzinger Musikern die Freude am Musizieren anmerken. Foto: red

In diesen Zeiten werden Jubiläen nicht gefeiert, wenn sie anfallen, sondern wenn es die Infektionszahlen beziehungsweise die rechtlichen Vorgaben erlauben. Ursprünglich hatte der Musikverein Uetzing-Serkendorf im vergangenen Jahr ein Kreismusikfest und ein großes Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen geplant. Wegen der Corona-Pandemie wurde beides auf 2021 verschoben, und letztlich blieb nur noch das Jubiläumskonzert am frühen Samstagabend übrig.

Die ganze Bandbreite ihres Könnens präsentierten 60 Akteure in der Adam-Riese-Halle. Mit einer beeindruckenden musikalischen Vielfalt wurde dem Publikum endlich wieder Blasmusik geboten. Mitwirkende des „fulminanten“ Jubiläumskonzerts waren zunächst die jüngsten Musikerinnen und Musiker, die „Nussolinos“ unter der Leitung von Marcel Werner, und die Uetzinger Blaskapelle mit Petr Horejsi am Dirigentenpult.

Filmmusik aus „Fluch der Karibik“, „Dschungelbuch“, „Game of Thrones“

Jubiläumskonzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf
Die „Nussolinos“ spielten beim Jubiläumskonzert in der Adam-Riese-Halle groß auf. Foto: red

Der Nachwuchs eröffnete die musikalische Reise mit der „Young Fanfare“ des Tiroler Komponisten und Schlagzeugers Martin Scharnag. Er hat sich bislang eher durch böhmische Polkas in der Blasmusikszene einen Namen gemacht. Es folgte Musik von Johnnie Vinson aus dem Film „Pirates of the Caribbean: At Worlds End“. Die Reihe ist auf Deutsch als „Fluch der Karibik“ bekannt geworden – eine preisgekrönte, actionsreiche Piratensaga. Die Zusammenstellung enthielt „Hoist the Colours“, „I See Dead People in Boats“, „Singapore“ und „Up is Down“ – vier Titel aus dem Film.

„Highlights from Jungle book“, die Filmmusik von Michael Brown zu „Dschungelbuch“, gab es als nächstes, bevor die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt von Feuer und Eis entführt wurden – mit dem Soundtrack der Fantasy-Erfolgsserie „Game of Thrones“ von Ramin Djawadi. Als Zugabe spielten die „Nussolinos“ „Seven Nation Army“, einen Song der amerikanischen Band „The White Stripes“, die erste Auskopplung aus ihrem Album „Elephant“ im Jahr 2003. In Deutschland war dieser Song ein großer Erfolg.

Nach Italien mit „Concerto d’Amore“ und „Moment for Morricone“

Jubiläumskonzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf
Viel Beifall gab es für die Uetzinger Blaskapelle beim Jubiläumskonzert in der Adam-Riese-Halle in Bad Staffelstein. Foto: red

Nach einer kurzen Pause setzte die Blaskapelle das Konzert mit „In aller Kürze“ von Thomas Assanger fort. Der niederländische Komponist Jacob de Haan hat im nächsten Stück völlig unterschiedliche Musikstilrichtungen vereint. Die Einleitung der Komposition klingt wie eine barocke Ouvertüre, es folgt ein energiereicher Abschnitt im Pop-Stil. Einem gefühlvollen Adagio folgt eine schwungvolle Swing-Passage. Jacob de Haan hat das alles zu einem kleinen italienischen Konzert der Liebe, einem „Concerto d` Amore“, zusammengefasst.

Ennio Morricone ist ohne Zweifel einer der größten italienischen Soundtrack-Komponisten. Vor allem bekannt wurde er durch seine Filmmusiken zu zahlreichen Italo-Western. Johan de Meijs Arrangement „Moment for Morricone“ gehört bis heute zu den weltweit erfolgreichsten Veröffentlichungen für Blasorchester. „Also ziehen Sie den Sattel fest, schauen Sie, ob Ihr Revolver richtig im Halfter sitzt, und nach dem Stück bitte keine wilde Schießerei“, so Elmar Kerner in der Moderation.

Was in den 1980-er Jahren in Deutschland Kult war

Jubiläumskonzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf
Endlich wieder Blasmusik spielen. Die Uetzinger Musiker freuten sich auf das Jubiläumskonzert. Foto: red

Nach einer kurzen Erfrischungspause für Orchester und Publikum ging es mit „80-er Kult“ weiter. Mit „80-er KULT(tour)” hat Thiemo Kraas ein großartiges Arrangement geschaffen, in dem er fünf Hits auf meisterliche Weise verarbeitet: „Skandal im Sperrbezirk“, „Ohne dich (schlaf‘ ich heut‘ Nacht nicht ein)“, „1000 und 1 Nacht“, „Sternenhimmel“ und „Rock Me Amadeus“ genießen bis heute Kult-Status.

1999 veröffentlichte der amerikanische Singer-Songwriter Stephin Merritt den Song „The Book of Love“ auf einer CD mit 69 Love Songs. Peter Gabriels Fassung ist deutlich opulenter und orchestral ausgestaltet, und in diesem Gewand erlangte das Lied größere Popularität, nicht zuletzt durch eine neue CD-Veröffentlichung Gabriels im Jahre 2010. Die Blaskapelle hatte dieses wunderschöne Liebeslied in sein Konzertprogramm aufgenommen.

„Happy Sound“ von James Last und Hommage an Freddie Mercury

Jubiläumskonzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf
In der Adam-Riese-Halle fand das Jubiläumskonzert des Musikverein Uetzing-Serkendorf statt. Foto: red

In den 1970-er Jahren galt James Last als „Partykönig“ schlechthin wegen seiner populären Musik im charakteristischen Happy-Sound. Auch die Blaskapelle hatte sich damals diesen Trend angeschlossen und solche Stücke ins Repertoire aufgenommen. Wenn man heute als Arrangeur ein Medley mit James-Last-Songs zusammenstellt, hat man vor allem ein Problem: Was packt man rein? Steve Mc Millan hat die Melodien „Happy Music“, „Happy Heart“, „Morgens um Sieben“ und „Happy Days Are Here Again“ (Wochenend‘ und Sonnenschein) zu „James Last Golden Hits“ zusammengestellt.

„Don`t Stop Me Now“, das Lied der Rockgruppe „Queen“ aus dem Jahr 1979, hat Freddie Mercury geschrieben. Als eine kleine Hommage an den legendären „Queen“-Sänger spielte es die Blaskapelle. Franz Gerstbrein komponierte die Polka „Nepomuk“ zu Ehren des böhmischen Landespatrons Johann von Nepomuk. Nach der böhmischen Polka spielte die Blaskapelle den „Oberfranken-Marsch“, in dem alle gesanglich einstimmten.

Das fachkundige Publikum dankte den Uetzinger Musikanten für ihre gelungene musikalische Darbietung mit Applaus und verließ die Adam-Riese-Halle nach der Polka-Hymne „Ein halbes Jahrhundert“ von Very Rickenbacher und dem irischem Segenswunsch „Irish Blessing“. Die freiwilligen Spenden kommen der Nachwuchsarbeit, die im Musikverein einen hohen Stellenwert hat, zugute.

Herzlichen Dank an Gerd Klemenz für die Berichterstattung und die Bildaufnahmen. Ebenso ein herzliches Dankeschön an alle Helfer und an Euch das Publikum. Es war so schön vor Euch und für Euch zu Spielen. Bis bald. Bleibt Gesund.

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