Adventskonzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf e.V.

Von Gerd Klemenz

Adventskonuzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf
Ein gelungenes Adventskonzert bot am Samstagabend die Blaskapelle in der Uetzinger Pfarrkirche. Foto: Gerd Klemenz

Zwei Jahre lange musste man wegen der Corona-Pandemie auf Konzerte und andere Auftritte verzichten. Wie sich am Vorabend des dritten Advents zeigte, hat nicht nur den Musikern etwas gefehlt, auch dem Publikum. Im voll besetzten Gotteshaus präsentierten 60 Akteure die ganze Bandbreite ihres Könnens beim diesjährigen Adventskonzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf.

In die Herzen der Zuhörer spielten sich die „Nussolinos“ unter der Leitung von Marcel Werner sowie die Uetzinger Blaskapelle mit ihrem Dirigenten Petr Horejsi. Mit der „Hawkeye Overture“ von Robert Sheldon eröffnete das Schülerorchester des Musikvereins das Adventskonzert.

Suche und Sehnsucht nach Besinnlichem

Die Suche und Sehnsucht nach Besinnung ist vor allem in der Adventszeit so stark, dass der Komponist Thiemo Kraas mit seiner Adventsfantasie die Zeit anhalten und den Zuhörer Ruhe und Kraft schenken möchte, damit alle einen Moment der Besinnung finden. Für sein Werk „Mentis“ – lateinisch für „Besinnung“ – wählte er zwei Lieder, die für ihn persönlich zu den schönsten Liedern der Adventszeit gehören. Das erwartungsvoll-festliche „Macht hoch die Tür“ sowie das zart-innige „Maria durch ein Dornwald ging“. Beide Lieder überzeugen durch ihre Schlichtheit und Tiefe. Die „Nussolinos“ versetzten die Zuhörer damit in besinnliche Momente.

Adventskonuzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf
Das Schülerorchester des Musikvereins „Nussolinos“ stimmten auf die Weihnachtszeit ein. Foto: Gerd Klemenz

Als nächstes Stück hörte man „A Cartoon Christmas“, ein Arrangement von Michael Story. Dabei hat er „Frosty the Snowman“, „Christmas Time Is Here“ und „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ zu einem Medley vereint. Nach dem ruhigen Abendlied „Abide With Me“, ein Arrangement von Robert W. Smith, folgte als Zugabe „My Name is Claus … Santa Claus“.

Hommage an den Komponisten Klaus Doldinger

Nach einer kurzen Umbauphase bedankte sich die Blaskapelle musikalisch bei Leo Weis und Peter Reichert, die die Uetzinger Musiker während der Corona-Pandemie auch finanziell unterstützten. Beide hatten die Anschaffung von Noten für anspruchsvolle Stücke ermöglicht, wie etwa für „Das Boot“. Die Musik zur haarsträubenden Geschichte des preisgekrönten Kriegsfilms „Das Boot“ stammt von Klaus Doldinger. Sie brachte den Zuhörern die Geschehnisse und Gefühle an Bord spürbar nahe. Es war zudem eine Hommage an den Komponisten Doldinger, der dieses Jahr verstarb.

Auch beim nächsten Stück „Blue Hole“ blieb man musikalisch unter Wasser und bestaunte die andere Seite der Erde. „Blue Hole“ beschreibt den Mythos rund um einen der spektakulärsten Tauchgründe der Welt vor der Küste des mittelamerikanischen Staates Belize. Erzählungen von Tauchern zufolge befindet sich in einer Tiefe von etwa 140 Metern eine unterirdische Wunderwelt an Tropfsteinhöhlen. Für Taucher ist das große blaue Loch nicht nur aufgrund der Vielfalt an Korallen und Fischarten von großem Reiz – nicht selten endet ein Abgang für einen Taucher tödlich.

Mitreißende Komposition zu einem faszinierenden Naturphänomen

Die Komposition „Blue Hole“ vermittelte die verschiedenen Aspekte dieses Naturphänomens und seiner Faszination – die mysteriöse Anziehungskraft, die gespannte Vorfreude auf die Ergründung der Geheimnisse, die lauernde Gefahr des Abenteuers und natürlich die atemberaubende Schönheit dieses außergewöhnlichen Naturschauspiels. All das vertonte der österreichische Komponist Thomas Asanger in dieser mitreißenden Komposition.

„Have Yourself A Merry Little Christmas“, so lautete der englische Titel des nächsten Stückes, das 1943 von den Filmkomponisten Hugh Martin und Ralph Blane geschrieben wurde. Die erste Interpretation des Stücks erfolgte durch Judy Garland und Frank Sinatra. Es ist eines der populärsten Weihnachtslieder in den USA und seit dem Sologesang von Ivonne Schug in der Uetzinger Pfarrkirche sicherlich auch im „Land der Nüsse“. Mit „Wir wünsch´n dir´ne eigne kleine Weihnacht“ verfasste sie einen deutschen Text, den sie gekonnt vortrug.

Ein „Baba Yetu“ für alle, die in Krieg oder Unterdrückung leben

Nach der Weihnachtsgeschichte „Die drei Atheisten“ von Andrea Kerner folgte „A Christmas Festival“, ein Weihnachtslieder-Medley von Leroy Anderson. Weiter ging es mit dem Titelsong „Somewhere In My Memory“ zu einem Hollywood Klassiker der 1990-er Jahre – „Kevin – allein zu Haus“. Die Zuhörer wurden dabei aufgefordert, der Musik zu lauschen und an Bekannte, Freunde und liebe Menschen zu denken, mit denen man schon lange keinen Kontakt mehr hatte.

Adventskonuzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf
Ivonne Schug trug „Wir wünsch´n dir´ne eigne kleine Weihnacht“ gekonnt als Sologesang vor. Foto: Gerd Klemenz

Mit dem musikalische Werk „Baba Yetu“ des Komponisten Christopher Tin ging das Konzert weiter. Tin komponierte „Baba Yetu“ im Jahr 2005 als Titelsong für ein Computerspiel. 2011 gewann das Lied einen Grammy Award. Der Text von „Baba Yetu“ ist das bekannte „Vater unser“ in der Sprache Swahili – eine Verkehrssprache Ostafrikas. Mit diesem Stück sendete die Blaskapelle an alle Menschen, die sich weltweit in Kriegsgebieten oder in Unterdrückung befinden, ein „Baba Yetu“.

Das fachkundige Publikum dankte den Uetzinger Musikern für ihre gelungene musikalische Darbietung mit Applaus und verließ die Kirche erst nach „Abendmond“ von Thiemo Krass und „Nun freut Euch ihr Christen“. Bei Glühwein und Stollen konnten die Gäste anschließend auf dem Kirchplatz den Abend ausklingen lassen. Der Erlös dieses Abends geht in die Förderung der Jugend, die im Verein einen hohen Stellenwert hat.

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Neue Bläserklasse des Musikvereins Uetzing-Serkendorf e.V.

Von Gerd Klemenz

Susi Schliefer, Leiterin der Bläserklasse, probt in der Kulturscheune mit den Kindern. Foto: Gerd Klemenz

Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde an der Ivo-Hennemann-Grundschule mit ihren Standorten in Uetzing, Grundfeld, Frauendorf und Unnersdorf und der Adam-Riese-Schule Bad Staffelstein zusammen mit der städtische Musikschule eine neue Bläserklasse gestartet. Insgesamt 16 Kinder der dritten Klassen erlernen dort auf Initiative des Musikvereins Uetzing-Serkendorf das Spielen eines Holz- oder Blechblasinstruments.

Nach zwei Jahren Bläserklasse geht’s bei den „Nussolinos“ weiter

An Pfingsten fand zusammen mit dem Kronacher Musikhaus Geiger eine Orientierungs- und Kennenlernphase statt, in der jedes Schulkind alle Instrumente ausprobieren konnte. So wurde das passende Instrument ermittelt. Seit Oktober gibt es nun auch regelmäßig Unterricht. Mit Susi Schliefer (für Querflöte sowie das Ensemble), Karl-Heinz Kerner (für Klarinette) und Stefan Kraus (für Blechblasinstrument) stehen ausgezeichnete Dozenten zur Seite.

Wie bei der vorigen Bläserklasse erhalten die Schülerinnen und Schüler regelmäßig Musikunterricht in der Schule. Hier werden gemeinsam die ersten Töne erlernt. Zusätzlich wird wöchentlich Instrumentalunterricht in Kleingruppen angeboten. Außerdem gibt es immer mittwochs Gemeinschaftsproben unter der Leitung von Susi Schliefer in der Uetzinger Kultuscheune.

„Die langfristige Planung sieht vor, dass die Schüler nach zwei Jahren Bläserklasse an der Grundschule ihre Ausbildung im Musikverein bei den ,Nussolinos‘ fortsetzen können“, erklärt Ausbildungsleiter Markus Krappmann.

Rund 70 Kinder und Jugendliche im Verein

Die Nachwuchsarbeit wird im Musikverein sehr groß geschrieben, rund 70 Kinder und Jugendliche werden im Verein derzeit betreut. Beginnend bei der musikalischen Früherziehung im Kindergarten über die Bläserklasse und das Schülerorchester „Nussolinos“ bis hin zur Bläserjugend und zur Blaskapelle der Erwachsenen.

Die Schülerinnen und Schüler der neuen Blaskapelle mit den Verantwortlichen des Musikvereins Uetzing-Serkendorf sowie de… Foto: Gerd Klemenz

„Da hat sich in den letzten Jahren manches verändert“, berichtet Ausbildungsleiter Krappmann. „Früher kamen die Kinder vor allem durch Mundpropaganda oder durch musikalische ,Vorbelastung‘ der Eltern oder Verwandtschaft automatisch zu uns. Heute müssen wir aktiv werden und in Kooperation mit den Schulen durch die Bläserklassen das Interesse an der Blasmusik wecken“, fügt der Ausbildungsleiter an.

Da werden Instrumente geleast und professionelle Musiklehrer organisiert, und wenn dann einige Kinder nach der Bläserklasse dem Verein beitreten, kann man nicht so viel falsch gemacht haben. „Wobei man wissen muss, dass der zeitliche wie finanzielle Aufwand hierfür nicht zu unterschätzen ist“, ergänzt Krappmann.

Ausbildung im Musikverein Uetzing-Serkendorf

Wer sein Kind, egal ob über Schule oder Verein, eine Ausbildung am Instrument ermöglichen möchte, kann sich bei Ausbildungsleiter Markus Krappmann oder unter „ausbildung@blaskapelle-uetzing.de“ melden.

Die Klassen sind für finanzielle Hilfe immer dankbar. Wer das Projekt gerne unterstützen möchte, hat beispielsweise im Rahmen des Weihnachtskonzertes des Musikvereins die Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren. Dieses Jahr findet es am Samstag, 10. Dezember, mit der Bläserjugend und der Uetzinger Blaskapelle in der Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer in Uetzing statt.

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