Von Gerd Klemenz
Die Adam-Riese-Stadt wurde am vergangenen Samstag ihrer Rolle als Hochburg der Blasmusik gerecht. Für alle Fans der Böhmischen Blasmusik veranstaltete der Musikverein Uetzing-Serkendorf den „Böhmischen Traum“ in der Adam-Riese-Halle – bereits zum sechsten Mal.
Um den Abend zu einem unvergesslichen Konzerterlebnis der Extraklasse werden zu lassen, wurden mit den „Brauhaus Musikanten“, den „Erpfenhauser Dorfmusikanten“ und den „12 Mährischen“ drei Kapellen in die Badstadt geholt.
Nach einer Begrüßung vom Organisator Marcus Ultsch spielten die aus der Gegend um Kaltental bei Kaufbeuren im Ostallgäu angereiste Kapelle „Brauhaus Musikanten“ mit böhmischer und mährischer Blasmusik auf. Im Jahr 2013 wurden die Musikanten Landesmeister der bayerisch-böhmischen Blasmusik, im Jahr darauf Europameister der böhmisch-mährischen Blasmusik in der Oberstufe. Außerdem gewannen sie 2017 die erste Ausgabe des „Grand Prix der Blasmusik“.
Einen Dirigenten suchte man vergebens auf der Bühne – an dessen Stelle rückte der musikalische Leiter Georg Hiemer. „Anspruchsvolle Blasmusik steht bei uns an vorderster Stelle und ist Motivation genug. Bei jeder Gelegenheit versuchen wir das Publikum aufs Neue zu begeistern“, sagte Hiemer. Durch Können und Spielfreude eroberten die 21 Musikanten im Schwung die Herzen der 900 Zuhörerinnen und Zuhörer mit traditioneller und moderner Blasmusik. So erinnerte der Song „Time of my life“ an den Film „Dirty Dancing“. Mit „So schön ist Blasmusik“ beschlossen die „Brauhaus Musikanten“ nach rund 90 Minuten ihre musikalische Meisterleistung.
Erfrischend und rasant
Nach einem Umbau wurde das Event mit den „Erpfenhauser Dorfmusikanten“ aus Gerstetten im Landkreis Heidenheim auf der schwäbischen Alb fortgesetzt. Jan Jäger am Tenorhorn, Lars Bischof am Flügelhorn, Sebastian Jäger an der Tuba und Andreas Schmid mit Gitarre, verstanden es schnell die Zuhörer mit ihrer Musik anzustecken und mitzunehmen. „Auf der Vogelwiese“, „Die Kapelle hat gewonnen“, „Böhmischer Traum“ oder bei der „Löffel Polka“, bei der Andy Leitner einen Gastauftritt hatte, wurde Gänsehaut ausgelöst.
Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als die Musiker durch die Tischreihen zogen und sich unter die Zuhörer mischten. Das Musik Spaß macht, vermittelten alle, am freundlichsten vielleicht die aus 600 Kilometer entfernten Brünn in Tschechien stammenden Spitzenmusiker von den „12 Mährischen“. Die Kapelle besteht aus zwölf Musikern und einem Schlagzeuger. Seit 18 Jahren musizieren sie zusammen. Als „Vlado Kumpan und seine Musikanten“ haben sie ganz Europa bereist.
Kurzweilige Moderation, erfrischender Wechsel zwischen getragenen und rasanten Stücken, zwischen Polka, Märschen und anderen Musikrichtungen, perfekte Intonation, voller Orchesterklang, technische Perfektion in allen Registern, atemberaubende Solisten und pure Spielfreude über fünf Stunden lang. Die traditionelle und moderne Blasmusik hat nichts an ihrer Anziehungskraft verloren.
Blasmusik wird zum Hit: „Böhmischer Traum“ in Bad Staffelstein | obermain.de